Neue, hochpräzise Teleskopnachführung am Beispiel ISS-Fotographie

Die ISS (International Space Station) im Überflug fotographieren oder darüberhinaus zu filmen? Das stellt eine große Herausforderung dar: Diese fällt mit 7,66 km/s in ca. 400 km Höhe um die Erde. Am Zenit bewegt sich diese deshalb mit 1,1°/s bzw. 3.960″/s; die Größe einer:s ISS-Astronautin:en im Ausseneinsatz ist dabei etwa 1″ (Bogensekunde).

Trotzdem Nacht- und Tagvideo ohne(!) Ausrichtung einzelner Frames [Michael Steinbatz]:

Diese Aufnahmen entstanden mittels eine neuartige, hochpräzise Teleskopnachführung, hergestellt von ASA in Zusammenarbeit mit FH OÖ, Campus Wels, Hrn. Michael Steinbatz.

Die Technischen Daten dazu:

  • Teleskop ASA AZ800 F/7 mit 5.600 mm Brennweite
  • Kamera ZWO ASI166C mit einer Pixelauflösung von 0,14″
  • Video Framerate 25 f/s; also je 40 ms zwischen den Frames = 158″ Positionsunterschied der ISS
  • Die ASA-Nachführung alleine – keine SW-Bildausrichtung(!) – macht die Bildausrichtung: je 40 ms einen Sprung um 158″ mit <1″ Positionsgenauigkeit!

Üblicherweise werden bei solchen ISS-Videos die einzelnen Frames mittels Software auf eine zentrale Position ausgerichtet. Bei obiger Sequenz ist das nicht gemacht worden – die Positionsschwankungen ergeben sich hier nur durch atmosphärische Brechungen zwischen den Frames. Das scheinbare Verdrehen der ISS im Video entsteht durch die äquatoriale Montage des Teleskops.

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